- Taut
- Taut,1) Bruno, Architekt, * Königsberg (heute Kaliningrad) 4. 5. 1880, ✝ Ankara 24. 12. 1938, Bruder von 2); studierte bei T. Fischer in München, lebte ab 1908 in Berlin, Organisator der Gläsernen Kette, Mitglied der Novembergruppe und des Ring, 1921-24 Stadtbaurat in Magdeburg, 1931-32 Professor an der TH Charlottenburg, ging 1932 nach Moskau, wirkte ab 1933 in Japan und ab 1936 an der Kunstakademie in Istanbul. Taut schuf Ausstellungsbauten (Glaspavillon der Werkbundausstellung in Köln, 1914), die den Baustoffen Stahl und Glas neue Formen abgewannen. Er wirkte wegweisend für die Reform des Siedlungsbaus (Berlin-Zehlendorf, 1926-31).Schriften: Die Stadtkrone (1919); Alpine Architektur (1920); Die Auflösung der Städte (1920); Die neue Wohnung (1924); Bauen. Der neue Wohnbau (1927); Die neue Baukunst in Europa und Amerika (1930).I. B. Whyte: B. T., Baumeister einer neuen Welt (a. d. Engl., 1981);Architekten - B. T., bearb. v. U. Schreck-Offermann (31993; Bibliogr.);B. T., Retrospektive. Natur u. Fantasie 1880-1938, bearb. v. M. Speidel, Ausst.-Kat. Kulturhistor. Museum, Magdeburg (1995);2) Max, Architekt, * Königsberg (heute Kaliningrad) 15. 5. 1884, ✝ Berlin 26. 2. 1967, Bruder von 1); ab 1911 selbstständiger Architekt in Berlin, 1945-53 Professor an der dortigen Hochschule für Bildende Künste, Mitglied der Novembergruppe, des Ring und der Gläsernen Kette. Er errichtete v. a. Verwaltungs-, Schul- und Wohnbauten. Ein bedeutendes Zeugnis des Expressionismus ist das für die Familie Wissinger entworfene Baldachingrab auf dem Friedhof Stahnsdorf bei Berlin (1923 vollendet).Werke: Realgymnasium in Nauen (1913-15); Wettbewerbsentwurf für die Chicago Tribune in New York (1922); Haus des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes in Berlin (1922-23); Haus der Deutschen Buchdrucker, ebenda (1925; heute u. a. Sitz des Fachbereichs Medien der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di); ehemaliges Reichsknappschaftshaus, ebenda (1929/30; heute Gebäude der FU); Reuter-Siedlung in Bonn (1949-52); Ludwig-Georgs-Gymnasium in Darmstadt (1953-55); August-Thyssen-Siedlung in Duisburg (1954-64).
Universal-Lexikon. 2012.